Andere Länder – andere Fenster!

Während wir in der westlichen Welt eigentlich nur mehr Wohnräume mit Glasfenstern kennen, gibt es in anderen Ländern viele unterschiedliche Varianten. Sowohl kulturelle als auch klimatische Bedingungen haben darauf einen großen Einfluss.

Wer lebt heute noch fensterlos?

Wir können es uns nur schwer vorstellen, ohne Fenster zu leben, aber für manche Völker ist es auch heute noch ganz normal.
Die Nomaden der Mongolei wohnen beispielsweise in Jurten, das sind mobile Rundzelte. Neben der Eingangstür haben die von den Mongolen selbst als „Ger“ bezeichneten Behausungen nur eine Dachluke, durch die Licht ins Innere kommt. Bei Regen muss sie allerdings geschlossen werden. Dann ist es in der Jurte stockdunkel.

fenster in einem Jurt

Auch in Afrika leben Nomaden, wie zum Beispiel die Tuareg in Zelten und kommen ohne Fenster aus.
In Wüstenregionen findet man fensterlose Häuser aus Lehm. Grund für die fehlenden Öffnungen sind die starken Temperaturschwankungen in diesen Gegenden. Fenster wären Schwachstellen und würden den tagsüber kühlenden und nachts wärmeisolierenden Effekt der Lehmbauten beeinträchtigen.

Fenster ist nicht gleich Fenster

Sucht man weltweit nach Gebäuden mit Fenstern, so findet man eine Fülle an unterschiedlichen Stilen und Varianten, vor allem bei älteren Bauwerken und traditioneller Bauweise.
Ursprünglich wurden viele Fensterarten an die klimatischen Bedingungen angepasst entwickelt. Während im Süden die Fenster der Hitze standhalten müssen, sollten sie im Norden vor allem vor der Kälte schützen.
Wir stellen Ihnen heute exemplarisch für die Vielfalt eine Besonderheit vor: die Shōji in Japan.

Japans Shōji

Traditionelle japanische Häuser wurden meist aus Holz und Papier gebaut. Anstelle von Fenstern kamen die sogannten Shōji zum Einsatz. Das sind Holzschiebeelemente, die mit Papier bespannt wurden. Durch die Verwendung von nur einer Schicht Reispapier sind sie lichtdurchlässig. An den Außenwänden eingesetzt versorgen Shōji so das Gebäudeinnere mit Tageslicht.
Die leichte Bauweise hat allerdings den Nachteil, dass es weder Geräusch- noch Wärmedämmung gibt. Außerdem ist das Papier nicht witterungsbeständig.

Früher wurden die Shōji vor Regen durch einen Dachüberstand geschützt.
Später wurden dann Glasfronten vor die Shōji zum Schutz vor der Verwitterung gebaut.
Die traditionellen Fenster kommen auch heute noch in Neubauten zum Einsatz. Allerdings nur in Innenräumen. Den Schutz nach außen übernehmen in heute gebauten japanischen Wohnungen fest eingebaute Fenster.

fenster in japan

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